Freitag, 27. Dezember 2013

Signe Tillisch


Selbst sechzig Jahre nach Verlassen seines Heimes in der Oberlausitz weiß mein Vater den Namen dieser Apfelsorte noch. Ein Baum dieser Sorte stand im Garten des Landhauses, in dem er seine frühe Kindheit verbrachte. Die Kinder, es waren fünf, durften in seiner Erinnerung nicht von diesem Baum ernten.
Sie waren dem Vater vorbehalten.
Es sind weiße Klaräpfel, aromatisch und sehr frisch.  Sie klingen hell beim Abbeißen. Bild in Originalgröße anzeigen











Niedliche Tierbabies, Klette


Samstag, 14. Dezember 2013

Mandela, Sinterklaas und höchste political correctness

In einer Grundschulklasse gefragt, was Leute unfair an den svaarte Pitten finden könnten? (Diesen albernen frechen schwarz bemalten Begleitern des niederländischen Sinterklaas):

"Weil nur die Schwarzen den Quatsch machen dürfen!"

Kletten und Schneeflocken aus Seife


Sonntag, 1. Dezember 2013

Homies




Niedliche Tierbabies

Es gibt ... ja was denn?
 Sie sind einfach da:
wenn man genau hinschaut, dann sieht man sie. Überall. Sie tun nichts.



Die meisten sind sehr scheu.














ob sie schlau sind? Sehen sie so aus?

Im Haus weichen sie der Hausherrin nicht von der Seite.


Samstag, 2. November 2013

Siegfried Lenz, Heimatmuseum


"Danke, jetzt nehme ich gern einen Apfel...Wie schaumig der ist, wie aromatisch, anders als die Früchte, die heute nur fürs Auge gezogen werden, vermutlich gehört er zu einer alten Sorte, ist unscheinbar, vielleicht unansehnlich, womöglich reift er auf einem verkrüppelten Baum...
In einem alten Schulgarten, sehen Sie...Also im Garten der aufgelassenen Dorfschule von Pudby, und Sie selbst haben sie gepflückt, gemeinsam mit Henrike?"

Der Erzähler genießt diesen Apfel im Krankenhaus. Er liegt dort mit schweren Verbrennungen, erlitten bei dem Versuch, ein Erinnerungsstück, das ihm wichtigste, ihm einzig bedeutsame, einzig rettungswürdige seines Lebens, aus einem brennenden Haus zu retten. Welches er selbst angezündet hat. Sein Haus, welches sein Museum seiner Heimat Masuren beherbergte.

Lesen. Und im Herbst Äpfel auflesen. Auch und gerade die unscheinbaren.

Sonntag, 27. Oktober 2013

Wie riecht der Herbst? Birnen Äpfel Pflaumen und kein Moder







(Das wird kein Gedicht, keine triefende lyrische Naturbetrachtung.)
Er riecht nicht modrig, er riecht nicht faulig. Er riecht süß, wie Bittermandeln. Irgendetwas im Wald strömt Marzipangeruch aus. Etwas Cumarin - Waldmeister riecht man manchmal, wenn noch spät gemäht wird oder eine warme Herbstsonne sich irgendwo einschleicht.
Streuobst, nicht aufgesammeltes, weht selten Obstaroma her.

Die Birnen von einem alten Baum auf dem Hof der Nachbarin schmecken ungeheuerlich. Nach Birnen, klar. Aber sie schmecken auch nach dem Duft von frischen Kartoffelrosen. Doch, wirklich, das gibt es! Ganz alte Sorten schmecken so! Nicht nur Birnen, auch alte Apfelsorten schmecken so. So weit hergeholt ist das nicht, es sind schließlich Rosengewächse.
Was macht man damit? Nächstes Jahr werde ich sie einkochen, Birnenkraut draus machen. Dieses Jahr habe ich sie in dünne Spalten geschnitten und im Dörrautomaten getrocknet. Die feinen Stücke waren trocken mit Zuckerkristallen überzogen.
Sie schenkte mit auch Pflaumen. Quark-Öl-Teig, Pflaumen drauf, backen. Form um Form habe ich gebacken. Auch diese stammten von einem alten Baum. Wo man wetten will, dass der sowieso nie mehr gescheit....
Doch! Tut er!

Schöne Grüße vom Lande!





Freitag, 25. Oktober 2013

Pilze Pantherpilze Wulstling Pilzvergiftung und Thoreau




Einerseits ist es der Verlust alten Wissens, andererseits ist dieses Wissen durchsetzt mit gefährlichem Nicht- bzw. Falschwissen:
Pilze im Wald selbst sammeln.
Es gibt gerade bei den Lamellenpilzen derart viele Doppelgänger, dass man auf das Sammeln aller (Das sind die mit den Blättern unterm Hut) komplett verzichten sollte. Da braucht man sich noch nicht mal zu einem der vielen Knollenblätterpilze durchzusuchen. Auf der Strecke selbstgesammelter Pilze gibt es auch vorher schon bombensichere Verwechslungen, die man bestenfalls rauchen, aber nicht sammeln sollte.
Und dann gibt es noch Pilze, die auf jedem Pilzesammlerblog vorkommen als absoluter Geheimtipp: Wiesenschwindlinge zum Beispiel. Hat schon mal jemand Wiesenschwindlinge gesehen?



 Ich schon. Es sind Schwindlinge. Popelige, durchscheinende kleine Dinger. Zu Recht denkt der Leser an "Schwindsucht". Die gabs zur Zeit des Urgroßvaters ungefähr so häufig wie Schwindlinge.
Im Pilzbuch meines Urgroßvaters heißen sie "Dürrbehndl". Stehen lassen. Sie sind hässlich und heißen auch so: "Dürrbeinchen". Die schmecken vielleicht in großen Mengen. Aber such die mal jemand in großen Mengen. Bis dahin ist Weihnachten und der Pilzesammler liegt vergammelt im abgelegenen Totholzflecken des Waldes. Ohne sich vergiftet zu haben. Einfach verhungert.
Dann hat er sich wenigstens die anderen hässlichen - wahrhaftig hässlichen, ekeligen Symptome einer waschechten Pilzvergiftung erspart.

Dann gibt es noch die richtig schönen Pilze: Steinpilze, Rotkappen, Maronen, Butterpilze, Pfifferlinge. Schon besser zu erkennen. Sehen aber auch schön aus, wenn sie da so stehen und nichts tun außer rumstehen.

Lassen wir mal die Gefahren beiseit - ist es im Ernst nötig und sinnvoll, dass im Herbst immer noch ziemlich viele Menschen die Wege verlassen und in die Wälder stürmen? Welch Naturerlebnis ist es? Was ist größer - Nutzen dem Einzelnen oder Schaden irgendeinem System?
Nutzt dem Einzelnen, Nachfahren von Thoreau ausgenommen (der seine Hütte, in der er so ungeheuer cool autark gelebt hat, auch vom ortsansässigen Zimmermann hat bauen lassen) die Ernte der oberirdischen Fruchtknoten der zerbrechlichen Myzels mehr als das Durchstapfen des Waldes bis in hinterste Ecken demselben schadet? Außer, er legt sich zum Verhungern hin und wird wieder Teil eines großen Ganzen (s.o.)

Soll man auf Pilze verzichten? Mitnichten. Kaufen kann man sie. Und wenn sie aus dem Osten Europas kommen, dann kann man sie sogar fast 30 Jahre nach Tschernobyl wenigstens als Nachttischlampe verwenden.

Sonntag, 29. September 2013

Bratfolie

Meine neue Freude ist die Bratfolie: Backofen vorheizen, Bratfolie großzügig abschneiden, an einer Seite zusammenbinden und - in diesem Fall   - Hackbraten rein. Dann Drücke ich die Luft vorsichtig raus und Binde die andere Seite zu. Ab in den Ofen und keine Sorgen machen, wer den Backofen wieder sauber macht.
Das gleiche habe ich auch mit Spargel gemacht.

Jahreszeitenwechsel


Ein Gruß des Sommers: aparter Salat von Melonen, Kirschtomaten, Avocadopüree (Guacamole), Cashewkernen und Heidelbeeren. Dressing: Muss nicht, dafür ist die Guacamole da.

Der Wechsel der Jahreszeiten ist am deutlichsten in der Küche zu spüren - genauer gesagt, an den Farben des Essens (Sieht man vom Laubfall, den sinkenden Temperaturen, dem Vogelzug, dem Rauhreif am Morgen, dem Reifenwechsel, dem Sinken des täglichen Sonnenstandes, der Notwendigkeit, dicke Kleider anzuziehen und sich darunter den Winterspeck anzufressen, mal ab) Hokkaido-Kürbisse sind meine pflegeleichte feine Gemüsebeilage. Die muss man nämlich nicht schälen. Gründlich abwaschen reicht. Schwarze Oliven ohne Stein, weil ich nicht sehen will, wie Olivenkerne diskret ausgespuckt werden, und für Fleischesser mit Bacon oder dessen Würfeln knackig bei 200°C umluftgrillen. 
Den Fisch - schon bekannt (also nicht DERSELBE wie letztes Mal) - zubereiten.
Sättigungsbeilage ist Püree aus Süßkartoffeln und den restlichen Karottenraspeln. Püree? Kartoffeln schälen, schneiden, gar kochen und mit Milch pürieren. Pfeffer, Salz, Muskatnuss und Butter einrühren. Soße ist nicht extra nötig, der Kürbis freut sich jedoch über eine Linie Balsamico.

Samstag, 31. August 2013

Krümelmonster

Guter Brauch  in den Grundschulen ist zur Freude aller Beteiligten, die ganze Klasse mitsamt der Lehrerin mit Gebäck zu beglücken. Und ab und an erfreut heitere Backkunst die Herzen. Wir gehen selbstverständlich davon aus, dass die verwendeten Lebensmittelfarben natürlichen Ursprungs sind. Vom ZyanblauDruckerpatronenStrauch vielleicht...

Mittwoch, 28. August 2013

HimbeerenBrombeeren und ein paar Kosmeen

Ich kann die besten Vorsätze haben, einfach nur zu laufen. Der Duft von frischen Waldhimbeeren ist stärker. Dann muss ich anhalten. Und pflücken.  Es sind zu wenige um auch nur im geringsten daran zu denken, diese Ausbeute zu verarbeiten. Sie gehören sofort gegessen! Die anderen sollen selbst pflücken...




Sonntag, 28. Juli 2013

Sommerwein

Gurkensuppe, Spinat-Pitta, Frikadellen, Käsestangen, Brownies, Quarkkuchen.

meine stillen Helfer, die Convenience-Produkte:
wenn man spontan Menschen einlädt, Freunde, und sie spontan alle kommen können, greift man, also ich, doch lieber auf eine fröhliche Mischung aus Haute Cuisine und Fertigessen zurück.
Sind schließlich Ferien - aber sollen Freunde bleiben.
Hat man Blätterteig-Rollen, TK-Blattspinat, Eier, Feta-Käse und noch andere (Reib-)Käse im Haus, kann man ohne viele Umstände ein nettes Buffet zaubern. Viel Quark, Öl, Butter, noch mehr Eier, noch mehr Blätterteig, zwei Brownies-Backmischungen, frisches Obst und Mehl runden ab. Natürlich nicht im Urzustand. Exotisch ist das ätherische Lavendelöl. Aber als Gelegenheits-Edel-Öko hat man das auch zu Hause.

Die Brownies zubereiten, wie es draufsteht, aber dann fünf, sechs Tropfen Lavendelöl unterrühren. Backen, gaaaaaaanz dünn Schokolade drauf - Bitterschokolade - und dann frische Lavendelblüten abzupfen und draufstreuen. Nur ein paar. Sonst schmeckt es, als hätte man den Duftsack aus Omas Kleiderschrank für Wintermäntel im Mund.
Quarkkuchen mit Aprikosen. chefkoch.de hat reichlich Rezepte. Aber den Boden mache ich aus....
Blätterteig, klar. Damit die frischen Aprikosen ihren Saft bei sich behalten, viertele ich sie und streue sparsam Mehl drüber. Wenden, restliches Mehl wasweißich und erst dann auf den Kuchen legen.
 



Käsestangen. Blätterteig hinlegen. Reibkäse, Eier, PfefferPfefferPfeffer verrühren und draufstreichen. Nicht zu knapp... Dann die zweite Rolle Blätterteig drüber, glattstreichen, in Streifen schneiden und eindrehen. 180°C Umluft.
Frikadellen als AlibiFleisch gehen auch leicht. Bitte Bio-Fleisch, die Tiere sollen doch vorher ein gutes Leben gehabt haben. Bevor sie als klitzekleine Klößchen mit Senf auf dem Tisch enden.

Sonntag, 9. Juni 2013

Mispeln, Nispeln

Seit Jahren suchte ich sie vergeblich und wahrscheinlich immer zur falschen Zeit, die Mispeln. schon der Name ist wunderschön und altmodisch und unbekannt:
"Wie, Misteln, die sind doch giftiiiig!" -
"Nein, Mis-Peln"
 "Ach so, kenn ich nicht."  Eben!

Im kühlen Schee bringe ich meine mickrigen Mispeln nur zu einer steinigen Konsistenz und es waren im vergangenen Sommer auch nur ganze zwei, die ich der Fairness halber nicht abgepflückt habe. Aber Mispeln sind es.
Und auf einem freundlichen türkischen Marktstand in Münster finde ich Nispeln - genauer noch NinspelN, die mir mit freundlicher Reife entgegenduften. Die Schalen sind härter, aber dünner als bei Äpfeln, bereift wie abgewischte Quitten, aber mit zwei braunen Kernen, wie es sich für eine echte MNispel gehört. Und süß und mit angenehmer Säure und saftig und überhaupt nicht herb. Eine Kreuzung? Der Sonne geschuldet? Keine Ahnung.


Ich suche weiter und lasse meinem kleinen Bäumchen auch weiterhin seine Mispeln, werde dann in Zukunft Nispeln kaufen und Marmeladen kochen, um die sich die Schar meiner Kinder ....

 

Samstag, 9. März 2013

Dinkel

Fast food gesund, aber hässlich. Backofen vorheizen. Dinkel in Öl glasig schwitzen, mit Brühe ablöschen, köcheln lassen.
Den Fisch (egal, welchen) mit wenig Öl bestreichen und in einer Auflaufform backen.
Zucchini sind dankbar: waschen, in Scheiben schneiden und mit Öl bei großer Hitze in einem Topf unter vorsichtigem Wenden sehr schnell garen.
20 Minuten. Kann man nicht meckern.

Rote Bete schon wieder

Ein altes Handy macht Bilder mit dem Charme des Dr.Oetker-Kochbuchs meiner geliebten Oma.
Was ist drin: gekochter Grünkern, Paprika, Champignons, Oliven und Rote Bete. Und das übliche Dressing aus Olivenöl, Brühe, Honig und Zitronensaft - familientauglich...

Rote Bete

Man kommt im Winter nicht dran vorbei und sie sind unglaublich lecker, aber
jedes Gericht, in dem Rote Bete enthalten sind, sieht aus, als hätte man ein Massaker nachgestellt. Da hilft nur, einen Kontrast mit Kräutern zu schaffen.




Rezept:
einige Schalotten, kalte Kartoffeln, Äpfel, Paprika und Rote Bete würfeln.
Ein Dressing aus Honig, Gemüsebrühe, Zitronensaft und Olivenöl herstellen. Pfeffer und Kräuter dazu - Petersilie am besten.




 


Sonntag, 3. März 2013

Ob das Ernst ist?

In den regelmäßigen Veröffentlichungen einer angesehenen Kochzeitschrift - der ein kleiner Blog seit neuestem ernsthaft Konkurrenz zu machen scheint - fand ich diesen wahrhaftig ernst gemeinten Basteltipp. Aufgepasst, das kommt dabei raus:

Als Styleguide warne ich: man hat auf jeden Fall und immer etwas Besseres zu tun!

Grippe macht blass

und blass bleiben auch
gegrillte Kammmuscheln
wenn man sich traut, sie unter dem Grill der Mikrowelle zu gratinieren. Da Schmalhans Küchenmeister ist, geht es auch mal ohne Olivenöl. Aber, siehe Photo, schön ist anders.
Mit satt Pfeffer undwenig  Salz würzen, aber mit Knoblauch nur das Brot (idealerweise geröstetes Weissbrot) einreiben.


Freitag, 22. Februar 2013

Die Methamorphose der Geburtstagsmuffins



graubraune glatte Röllchen


ziehen sich gern in rosafarbene Schälchen zurück. Dort sind  sie ungestört und täuschen ihre Umgebung mit unscheinbarem Äußeren.





Doch nach nicht allzu langer Zeit werden sie praktisch über Nacht zu wunderschönen wild gemusterten Geburtstagsmuffins, die in keiner Weise mehr auf ihre triste Vergangenheit im tarnfarbenen Gewand schließen lassen. Voller Zuversicht erkunden sie in der kurzen Spanne ihres Daseins übermütig ihre Umgebung.

Und wie schutzlos sind sie trotz der scheinbar wehrhaften Viererformation, in der sie sich nach ihrer wundervollen Verwandlung auf den Weg in die ach so gewisse Zukunft machen.

Hoffen wir, dass sie nicht zu lange leiden müssen

Immer, wirklich immer

koche ich zu viele Nudeln. Hier eine Variation von Linguine und Vollkornspaghetti. Eine Packung schien mir zu wenig, da habe ich fröhlich gemixt. Die Vollkornspaghetti scheinen in der Überzahl.

Das Ganze wurde ein schmackhaftes Gericht, das wirklich nur so lange brauchte, bis die Nudeln fertig waren (Nur der Grill muss schon arbeiten)


Pestonudeln mit Scampi und Karotten

TK-Scampi auf einem Blech verteilen, grillen.


Karotten schälen (wirklich zum letzten Mal gesagt) und in sehr dünne Streifen schneiden. Ich mach das mit dem Sparschäler, weil es so schön aussieht.
Die Karotten einmal in Butter schwenken, zwei Minuten bei höchster Stufe mit etwas Wasser dünsten.



Pesto kaufe ich im Glas, weil das aber viel zu salzig ist, rühre ich eine Packung TK-Basilikum dazu. Dann hat es den Anschein von gesund.



Sieht doch lecker aus